Bergwahn

Geschichten aus dem Schwarzwald

Vom Winde verweht….

So könnte man den Rüchblick auf vergangenes Wochenende kurz zusammenfassen.

Der Samstag präsentierte sich mit durchaus anständigem Wetter und auch hochwertigen Pistenbedingungen, was mich aber nicht davon abhalten konnte, mich jeden dritten Schwung auf den Sack zu legen. Nachdem ich das dann in ausreichendem Masse zelebriert hatte, zog ich die einzig logische Konsequenz und setze mich mit dem ein oder andern Bier in den Sessel, um meine Wunden zu lecken. Ausserdem kündigte ich meinem „Erstbrett“ Bestrafung in Form von Liebesentzug an.

Gesagt – getan! Bereits am Samstagabend widmete ich meine ganze Aufmerksamkeit meiner „Zweitgespielin“ in Gestalt des Splitboards, um sie für ein gemeinsames Abenteuer am Sonntag in Höchstform zu bringen. Angekündigte Widrigkeiten, wie z.B. ein Föhnsturm, tangierten mich nur marginal, wie das eben so am Vorabend einer aufregenden Verabredung ist.

Als Ziel wählte ich mit dem Monsteiner Büelenhorn eine vertraute Location, für die verschiedene Gründe sprachen.

Erstens kenne ich das Gelände schon gut und die Tour ist – bis auf den Schlusshang – lawinentechnisch unkritisch (schliessslich machte ich mich alleine auf den Weg). Zweitens verläuft der erste Teil des Aufstiegs im Wald (bei Föhn nicht ungeschickt) und drittens liegt die Abfahrt zu dieser Jahreszeit grösstenteils im Schatten (spricht für feinen Powder).

Aber auch noch so gut geplante Date’s sind nich zwangsläufig von Erfolg gekrönt, wie ich an diesem Tag leidlich feststellen musste. Voller Elan am Parkplatz die Heckklappe aufgerissen und mit beschwingter musikalischer Untermalung mit dem Schuhe umziehen begonnen (die ruhige Morgenstimmung täuschte mir Sicherheit vor), fegte eine Böe von den umliegenden Hausdächern ungefähr 3 Tonnen Schnee ins Auto und die vorgelagerten Snowboardschuhe, so dass ich schon nasse Socken hatte, bevor ich auch nur einen Schritt gelaufen war. Der „clever“ Aufstieg durch den Wald entpuppte sich in Wahrheit als permanente Schneedusche, da sich jeder Baum genötigt sah, mir seinen Schneeballast in den Kragen zu werfen. Als dann auch das Wetter noch deutlich schlechter wurde war das Ding gelaufen und ich machte mich nach rund einer Stunde wieder auf den Rückweg. Nicht mal auf das Zweitbrett ist also mehr Verlass!

Was so ein Tag mit bis zu 150km/h Föhnsturm anrichten kann, konnte ich dann am Montag auf Parsenn besichtigen. Alles, was irgendwie im Entferntesten als Bergrücken oder Grat bezeichnet werden kann, war komplett abgeblasen und Hänge, die man am Samstag noch locker befahren konnte, präsentierten sich nun als Steinwüste. Die Möglichkeiten zum Freeriden haben leider stark gelitten. Auch die Pisten verloren ihre kräfteschonende Beschaffenheit und es gilt nun wieder mit verstärktem Kanteneinsatz zu agieren.

Besserung ist aber in Sicht! Ab Mittwoch soll es wieder schneien. Schau ma mal!

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