Analog zum Schwarzwald beschert das stabile Hochdruckgebiet auch hier seit Tagen dem Unterland Nebel und auf den Bergen bruzelt einem die Sonne die Birne weg. Auch hier flüchten die Flachländer ins Gebirge, nur dass anstatt MA, HD etc. vor allem ZH auf den Nummernschildern zu lesen ist, was die Invasion aber auch nicht besser macht.
Nach „Pistenschiessen“ am Samstag war deshalb heute eine Tour angesagt. Die ersten 400Hm spazierte ich auf der „geschleuderten“ (Schleuder=Schneefräse) Flüelapassstrasse bis zur Passhöhe.Von dort hielt ich mich Richtung Flüela-Schwarzhorn, bog aber ein Tal früher ab und visierte das Chlein-Schwarzhorn an, da hier für die Abfahrt ein riesiger Nord-Ost -Hang zu finden ist, der im sonst abgeblassenen und verharrschten Gebiet noch einigermassen Powder bieten sollte. Eigentlich wollte ich nur bis zum Einstiegspunkt für besagten Nordhang aufsteigen, doch irgendwie packte mich der Ehrgeiz, da der Höhenmesser immer mehr Richtung der magischen 3000m Marke wanderte. Leider blieb mir dieser Triumph jedoch versagt, da sich die letzten Meter bis zum Gipfel schneetechnisch als heikel erwiesen.
Nach einem kurzen Sonnenbad ging’s bergab. Anfänglich auf leicht angefirnter Unterlage. Später im Pulver. Mit erhöhtem Adrenalinpegel und stark beschleunigtem Herzschlag kam ich dann auf dem Schottensee an der Passhöhe wieder zum Stehen. Lawinenstufe I hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt.
Der Passstrassen-Boardercross erwies sich dann auf andere Art tückisch. Die Sonne hatte schon an einigen Stellen den Teer freigelegt, so dass man nie wusste, was einem hinter der nächsten Kehre erwartete. Allen Widrigkeiten zum Trotz gelangete ich und mein Splitboard wohlbehalten heim und der Tag fand den obligatorischen Ausklang im T-Shirt auf dem Balkon.