Überstundenverbot und Stundenabbau sei Dank, war letzte Woche kurzfristig ein Kite-Urlaub drin! Ein Bustrip sollte es werden, nicht gar so weit und nicht gar zu kalt. Also ab nach Süden, nach Frankreich, Beauduc oder Italien, Lago Croce. Ich hatte beim letzten Trip zum Croce, Ende August, extra einen Prospekt vom Spot Camping Sarathei mitgenommen und hier steht geschrieben „September. Der Wind kehrt aus den Ferien zurück“ Nur leider nicht diesen September. Der Blick auf die Windausbeute zeigte gerade mal 3 Tage in den ersten drei September Wochen. Also Beauduc, obwohl Windfinder mit dunklen Farben auch hier eher eine Spaßbremse war.
Frisch gestärkt nach einer Familienfeier mit lecker Essen, ging es dann am Sonntag den 20.09. um 15.00 Uhr los. Der Bus war bestens auf die kommenden 7 Tage am Sandstrand von Beauduc vorbereitet. Besonders die letzten 45 min. auf der Schotter-Schlagloch-Buskillerstraße, bewogen mich eine Exceltabelle für die Planung zu erstellen. Ausreichend Essen und vor allem Getränke sollten auf jeden Fall vermeiden, dass diese Straße mehr als das unbedingt notwendige hin und zurück gefahren werden musste. Eine wichtige Lektion habe ich hierbei gelernt: Bier-Party-Fässer sind wunderbar platzsparend aber ein Bier trinken (oder noch ein letztes) bedeutet dann immer 5 Liter! Was nach 4-5 Tagen dann doch etwas anstrengend wird. Zum Glück hatten ich in der Exceltabelle aber auch noch Wein eingeplant 🙂
In Konstanz holte ich dann noch Matthias ab. Wir wollten noch ein letztes mal bei Windfinder nach schauen was uns erwartet. Am Spot herrschten immer noch die gleichen bescheidenen Bedingungen, doch in der Gesamtübersicht sahen wir plötzlich einen großen gelben Punkt bei Leucate. Jetzt hatten wir es eilig….
…. Kurz hinter Kreuzlingen gab dann das Navi den Geist auf. Weiter also mit dem guten alten Shell Atlas von 1998. Alles schön kompakt auf 2 DinA4 Seiten, und ich bin mir noch ziemlich sicher, dass es bei dem Atlas damals eine Geld-Zurück-Garantie gab wenn man sich damit verfährt.
Wie der Blitz waren wir dann auch schon in Südfrankreich. Genauer gesagt 2 Blitze später. Wir waren noch am Rätseln ob der erste Blitz nicht die Reflektion der Taschenlampe von Matthias war mit der er im Shell Atlas navigierte, bzw. waren wir uns nach längeren Diskussion eigentlich schon sicher das es die Taschenlampe war, als die zweite Radarfalle kurz unsere Gesichter erhellte.
Nach ca. 11 Stunden Fahrt, um 4 Uhr morgens, wahren wir dann in Narbonne, Gruissan – und der Wind ballerte. Leider war der bei Surfspot.de beschriebene Spot zum Kiten nicht so der Bringer. Viele Stöcke im Wasser. Windrichtung eher ablandig als side shore. Na ja, jedenfalls mit Leucate gleich um die Ecke saßen wir schnell wieder im Bus.
In Leucate, La Palme war es dann so weit, Kite raus und ab aufs Wasser. Der Wind war der Hammer! Das Jaulen meines Windmessers habe ich jetzt noch im Ohr. Die Anzeige taumelte zwischen 23 und 27 Knoten hin und her. In Böen gerne auch über 30! Mein „kleiner“ Kite, der 9er Waroo war kaum noch zu halten. Allein der Gedanke den Schirm über sich zu ziehen bedeutete schon eine sehr beachtliche Sprunghöhe. Da in Le Palme aber eigentlich alles Stehrevier ist und auch nicht allzu viele Kiter auf dem Wasser waren hatten wir einen riesen Spaß. Zum Übernachten fuhren wir dann nach Le Goulet und tranken erstmal ein Bier, und noch ein letztes, um den Tag zu feiern.
Le Goulet entpuppte sich am nächsten Morgen dann auch als toller Spot. Mit ein bisschen Verspätung und mit einem gewissen Respekt vor dem Wind am Vortag bauten wir unsere Kites in Le Goulet auf, wieder beide die 9er. Der Stehbereich am Spot ist ausreichend groß und weiter Draußen hat man den richtig Platz zum „Spielen“. Gegen Mittag flaute der Wind dann leider ab und wir mussten uns mit Ballspielen beschäftigen.
Am nächsten Morgen, es war mittlerweile Mittwoch der 23.09. schauten wir auf spiegelglattes Wasser. Also machten wir uns auf den Weg nach Spanien, Rosas in der Hoffnung die gelbe Wolke aus Windfinder hätte hier noch einen Ausläufer. Leider war der Spot hier ein Steinstrand der nicht wirklich zum Kiten einlud und Wind mit ca. 8 Knoten war uns letztlich auch zu wenig. Wir schauten uns noch ein wenig um, besichtigten den Hauptstrand (mit ablandigem Wind) und erklärten den Tag schließlich zum „Fahrtag“ – ab nach Beauduc.
Am nächsten Morgen, am Sandstrand von Beauduc, wurden wir durch Windgeräusche geweckt!
Kaum die Augen auf waren die Kites auch schon startklar und eine starke Morgensession folgte.
Das Meer gehörte praktisch uns allein. Die Brandungswellen klein, aber als Schanze bestens geeignet. Durch einen Karabiner am Abschlepphaken vom Bus ist es hier auch möglich den Kite alleine für einen kurzen Frühstuckssnack zu parken. Gegen Mittag war es dann wieder vorbei mit dem Wind. Ein bisschen traurig freuten wir uns dann aber auf ein ausgedehntes Mittagsbuffet und dazu vielleicht sogar ein Bierchen.
Eigentlich waren wir mit der Kiteausbeute sehr zufrieden und es hätte gerne so weitergehen können, doch dann kam Tag 5 Freitag der 25.09. Wieder Morgens durch Windgeräusche geweckt werden. Wieder als allererstes (nach dem aus dem Schlafsack raus gehen) raus aufs Wasser. Wieder 2-3 Stunden perfekte Bedingungen bis zum Mittag der Wind nachlässt. Aber dann kam, nach eine schönen Erholungspause, am Abend der Wind wieder! Es folgte eine super Abendsession (mit allem PI – PA – PO) bis schließlich ein genialer Sonnenuntergang den Tag beendete.
Die letzten zwei Tage war dann Flaute und wir machten uns am Sonntag Mittag, mit einem breiten Grinsen im Gesicht, wieder, über die gar nicht sooo schlimme Schotterstraße, zurück auf den Weg nach Hause.
Big G 30. September 2009
Sensationell – das macht ja Hoffnung, wenn wir ab Samstag in Leucate auftauchen – ein bisschen Wind gibts immer.
Und eine ordentlich Stabsmässig durchgeführte Versorgungslogistik muss natürlich auf Excel zurückgreifen. Ansonsten gibts nur Chaos!
Zur weiteren Planung gehört aber natürlich eine Blitzerliste in die Tabelle integriert – gibts heutzutage bei jedem guten Routenplaner – z.B.
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usw