Ein Lindwurm aus Autos schlängelte sich schon um kurz vor 8 Uhr durch den Nebel die Seesteige hoch. Natürlich, denn es war wieder Sonne angesagt und es ist Wochenende. Für uns war das Grund genug unser ritualisiertes Befahrungskonzept in Frage zu stellen und neue Varianten auszuprobieren. Wir fuhren direkt nach Fahl. Wir liessen die Sonne, Sonne sein und auf den Seebuck scheinen, wir fuhren in den Schatten. So kamen wir in das Vergnügen die ersten Spuren in der Kordhose* des Fahler Lochs zu ziehen. Der Nachteil am „Erster sein“ zeigte sich an der Rothausbahn. Die lief nämlich noch nicht. Wir saßen im dritten Sessel, was uns aber das nächste Vergnügen bereitete. Es waren lediglich die Spuren der vor uns Liftenden im Hang. Das gefiel uns so gut, dass wir den Hang beackerten, bis auch viele andere auf diese Idee kamen. Die weiteren Höhenmeter verbrachten wir neben der schwarzen 14 aber auch noch in Fahl. Ich kann mich nicht erinnern einen Tag nur in Fahl gefahren zu sein, schon gar nicht bei so einem Wetter. Aber Sonne hatten wir genug, nicht unbedingt auf den Pisten aber auf der Terasse vom Südhang. Das dachten sich auch viele bekannte Gesichter. Das beinahe familiäre Treiben unterbrachen wir aber mit einem Ausflug über die Hinterwald-Abfahrt. Die Abfahrt ist deutlich schneller als das letzte Mal, man könnte auch sagen: „stellenweise eisig“, aber immer noch angenehmer als über die überfüllten Pisten zu fahren.
*(Frisch vom Pistenbully präparierte Piste mit den markanten Kordhosen ähnlichen Rillen. Im Schwarzwald in einschlägigen Kreisen auch als RippelDippel bekannt. Anm. des Autors)