Bergwahn

Geschichten aus dem Schwarzwald

Nordwest-Staulage 20.12.08

Gegen Ende eines Jahres werden ja mit beängstigender Regelmässigkeit alle möglichen und unmöglichen Wahlen und Ernennungen zum „xxxxxx des Jahres“ vorgenommen. Vom Auto über die Wurst, dem Film, der Frucht, dem Fussballer…….. bis hin zum Unwort des Jahres. Und eben auch dem Wort des Jahres.

Hier brauche ich in meinen persönlichen Charts nicht lange zu suchen. Ganz oben mit dabei findet sich hier der Begriff „Nordwest-Staulage“. Was nicht anderes heisst, als Neuschnee ohne Ende. Zum zweiten Mal in dieser Saison hat sich gestern diese von mir geliebte Wetterlage eingestellt, bei der relativ milde und desshalb auch feuchte Atlantikluft gegen die Alpen transportiert wird und hier ihre Feuchtigkeit in Form von feinstem Pulver zu Erde sinken lässt.

In nüchternen Zahlen ausgedrückt sieht das folgendermassen aus.klo3-11 In der realen Welt betrachtet heisst das Dauerschneefall seit 24H mit erbärmlicher Sicht. Aber sei’s drum – gewisse Opfer müssen eben gebracht werden. Da ich gestern nach dem Weihnachtsessen von der Arbeit erst gegen 2 Uhr in Davos ankam – auch hier gibt es, wie im Schwarzwald, querstehende Holländer – war heute Morgen beim Blick aus dem Fenster die Motivation für den Berg nicht allzu gross. Aber irgendwie kann man ja 40cm Powder auch nicht so ungenutzt herumliegen lassen. Da gegen 11.00 Uhr schon der allgemeine Weihnachstwahnsinn auf die Pisten übergegriffen hatte, entschied ich mich für das Konstrastprogramm in Form einer einsamen Schneeschuhtour Richtung Staffelalp. In der gemütlichen Hütte gab es dann zur Belohnung für die Aufstiegsanstrengungen Rösti mit Spiegelei. So gestärkt konnte ich noch ein paar Höhenmeter weiter aufsteigen, um dann in der Falllinie querwald- und bachein wieder Richtung Tal zu steuern. Mir war gar nicht mehr bewusst, wie viel Spass man so mit einem halben Meter Powder und den Schneeschuhen bergab haben kann – allerdings sollte man auf das sorgfältige Schliessen aller Belüftungsöffnungen bedacht sein. Zurück im Tal gings mit dem Bus wieder zurück in den Wahnsinn. Einen grösseren Kontrast zwischen absoluter Stille und unberührter Natur, sowie einer hektisch lärmenden Tourismusindustrie kann man sich wohl kaum antun.

Mal sehen, was die Nordwest-Staulage morgen so parat hat, mir ist sie jedenfalls ans Herz gewachsen!

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3 Kommentare

  1. Big G 21. Dezember 2008

    Passend dazu mein Unwort des Jahres – Weihnachtstauwetter!!
    Bei uns regnet es seit gestern abend und die weisse Pracht schmilzt im Schwarzwald so langsam dahin.
    Fürs Wetter in Davos hab ich noch einen netten Wetterlink gefunden:
    Snowfix.com

  2. rakke 22. Dezember 2008

    du hast den gefunden, ja klar!

  3. Big G 22. Dezember 2008

    na klar hab ich den Link gefunden – der lag im Skype rum – den hat da irgendeiner verloren! Warst Du das rakke?? 😉

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