Bergwahn

Geschichten aus dem Schwarzwald

Japow 2019

Nirgendwo schneit es soviel wie in den japanischen Bergen. Japow steht für den japanischen Powder, für Unmengen davon. Nach unserem Trip vor 2 Jahren (siehe Bergwahn in Japan und Chasing Powder in Niseko) war uns klar, wir müssen nochmal ins Land der aufgehenden Sonne um uns in eben jenem Japow auszutoben. Kein Wunder hatte sich unsere Reisegruppe auch gleich verdoppelt. Aus einer überschaubaren 4er Gruppe wurde eine ganze Fussballmannschaft. 6 Schwarzwälder (Inklusive zweier Exilanten) und 5 Kiwis. Dieses Mal war unser Ziel Honshu, die Hauptinsel und wir landeten in Tokio Narita. In Japan bietet es sich an, mit dem Zug zu reisen. Für Touristen gibt es den JR East Pass, quasi ein Regioticket für Japan an dem an 5 Tagen innerhalb von zwei Wochen beliebig viel Zug gefahren werden kann. Also flugs das Ticket gekauft und los ging es mit dem Narita Express ins Herz von Tokio zum Hauptbahnhof.

Wie die LKWs durch den Schwarzwald
erstmal ein Ticket kaufen

Mit unseren Boardbags durch das Gewussel des Bahnhofs zu ziehen stimmte uns dann schon auf die kommenden Treeruns ein.

Der Shinkansen… Stolz der japanischen Bahn
Schnarchen verboten
Mit jedem Höhenmeter stieg die Schneehöhe

Myoko

Mit dem Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen ging es weiter in die Olympiastadt Nagano. Beim Wechsel in die Bummelbahn machte sich eine gewisse Ernüchterung breit. Wir wussten ja, dass der Winter so spät wie noch nie in Japan begonnen hatte. Aber dass so gar kein Schnee in Nagano lag, erstaunte uns doch erstmal. Doch mit jedem der weiteren 30 Kilometer nahm die Schneedecke zu und das obwohl wir nur weitere 150 Höhenmeter machten. Als wir dann in unsere Lodge ankamen, konnten wir schon nicht mehr über den Strassenrand hinaus schauen. Und passenderweise fing es dann auch noch an zu schneien. Am kommenden Morgen ging es zur Akklimatisierung ins nahe gelegene Akakura Kanko, ein kleines aber ziemlich verpowdertes Gebiet. Perfekt um sich einzufahren und die Ausrüstung auf die Gegebenheiten einzustellen. Nach temporärer Gesichtsvergletscherung trug ich nach diesem Tag nur noch meine Sturmhaube. Unser zweiter Ausflug ging nach Lotte Arai. Das Gebiet betritt man durch die elegante Lobby eines grossen Hotels, die Talstation der Gondel mit euphorisierender Musik erinnert eher an den Europapark als an eine seriöse Wintersporteinrichtung. Und obwohl es deutlich weniger Lifte als in Akakura gab, war das Liftticket gleich mal doppelt so teuer. Das war es dann auch Wert. Die Hänge waren offener und weiter. Und wir fanden bis in den Nachmittag noch unverspurte Bereiche.

Base Camp The Lodge Myoko
Wie in der Bobbahn
Kleine Autos , großer Schneehaufen
vom Weg abkommen war ziemlich schwierig
Gesichtsvergletscherung

Unsere Unterkunft „The Base Camp Lodge“ war irgenwie eine Mischung aus Jugendherberge und Berghütte mit cooler Lounge fürs gediegene Apresgetränk , geführt von einem australischem Pärchen. Da die Lodge etwas abgelegener liegt, gab es jeden Tag einen Shuttle ins Gebiet. Wir wurden dann auch zu unserem nächsten Stop, Nozawa Onsen geshuttelt wo wir schließlich den Rest der Reisegruppe trafen.

Board und Skishuttle
ich weiss nicht warum der Schneemann traurig ist, es schneit doch andauernd
Rockin Lotte Arai
Lotte Arai

Nozawa Onsen

Nozawa Onsen
Shuttle zum Hahnenkamm

Die Unterkunft in Nozawa hatte den wenig japanisch klingenden Namen Lodge Hahnenkamm. Aber bei einer Partnerstadt wie St.Anton am Arlberg sind gewisse alpine Einflüsse nicht verwunderlich. Andere Unterkünfte haben ähnlich deutschklingende Namen wie “ Schnee“, Tannenhof“, „St.Anton“, die steile Piste, die eigentlich dauernd für Renntraining gesperrt ist, heißt Kandahar. Sogar unser Wirt sprach deutsch, da er als Nationaltrainer der Alpinen viel in den deutschsprachigen Alpen unterwegs war. Nozawa ist trotz des deutschen Einflusses und der vielen Australiern dennoch ziemlich japanisch geblieben. Namensgebend sind die 13 Onsen die über alle Viertel der Stadt verteilt und kostenlos zugänglich sind. Das Skigebiet (und somit auch unsere Unterkunft) liegt etwas oberhalb von Nozawa und ist durch eine lange Rolltreppe erreichbar. Leider war die Rolltreppe abends geschlossen.

Onsen – ein japanisches Bad
Kaum in Nozawa angekommen, fing es an zu schneien, massiv sogar.
So was wie japanische Germknödel, herzhaft oder süß gefüllt
Schreinschnitzerei
Miniatur des Aufbaus vom Feuerfestes
Mit der Rolltreppe ins Gebiet…
…aber immer schön putzen
Meditation im Fußonsen
Schneeschrein
Offener Onsen zu Kochen
Hausspecht
Fußonsen
So eine Anleitung bräuchten wir vielleicht auch für die Brücke über die B317

Powder!

In Nozawa hatten wir einen Nachmittag mit Sonnenschein um uns zu orientieren. Und dann begann es wieder zu schneien…

Check die Line, jetzt geht es in die Wälder
Treerun
offene Wälder
Unser Lieblingsgrat
Bluelight im Nordhang
Check die Line
Die Piste kocht
Nach der Tour…
Skiing in the Trees
Lonesome in den Wäldern
immer wieder der Grat
Besser als Deo unter den Armen
Kijimadaira
in den Wäldern

Blick von Nozawa nach Myoko
Kiwis im Schnee
Wo gehts lang?
Auf dem Grat
Fotoaction
Schräglage im Pow
Treeskiing
Japow
Aufstieg durch die Wälder
mit dem Splitboard auf Tour
Baumslalom
Überall Powder

Am Schluss sind wir auch nochmal über die Piste gefahren
Könnte auch in den Alpen stehen

Schneefall und Sonnenschein… typisch Japan
So powdern die Japaner
Abschied vom Hahnenkamm

Essen

Vor zwei Jahren habe ich ja schon über das japanische Essen geschrieben. Was ich noch nicht hatte war ein Mittagssnack mit Stäbchen im Schnee. Als Digestif haben wir dieses Mal den Pflaumenwein, der eigentlich ein Aprikosenwein ist, für uns entdeckt.

Schneller Imbiss
Bierverkostung
Pflaumenwein to Go

Tofu (links) und Edamame in Gelee (rechts)
Japanische Vermicelles

Tokyo

Die Rückreise führte uns nochmal durch die 10 Millionenstadt Tokyo. Ich nutze die Chance und besuchte meinen alten Freund Peter. Er ermöglichte mir unglaubliche Ausblicke aus dem 33 Stock und zeigte mir nicht nur die Shibuya-Kreuzung, auf welcher bis zu 15000 Menschen gleichzeitig die Seiten wechseln, sondern auch die chilligen Winkel der Stadt. Unsere Bundeskanzlerin war zu gleichen Zeit in Tokyo, getroffen habe ich sich nicht, man ließ mich einfach nicht zum Kaiserpalast, wo sie Tenno Akihito traf.

Tokyo – vom South Tower der Tokyo Station
Plüsch Plüsch
Manga in Übergrösse
Vor dem Kaiserpalast
Kaiserpalast – Frau Merkel saß währenddessen drinnen
Shibuya Kreuzung
Shibuya Kreuzung
Wünsche…
Snowboarder auch in Tokyo
Konichiwa
Toky Skyline aus dem 33. Stock
Mt. Fuji beim Sonnenuntergang

Deep White – A Winter Trip to Nozawa Onsen
Der Film zum Trip

Weiter Beitrag

Zurück Beitrag

© 2024 Bergwahn

Thema von Anders Norén